Wozu brauchst du einen Pizzastein?
Als leidenschaftlicher Hobby-Pizzabäcker wirst du sicherlich schon bemerkt haben, dass selbstgebackene Pizzen aus dem Backofen oft nicht das Wahre sind. Beim Pizzaschneiden zeigt sich, dass der Boden einfach nicht so knusprig ist, wie er sein sollte. Das liegt daran, dass in deinem Backofen keine ausreichende Hitze erzeugt wird: Ein normaler Backofen wird nie heißer als 260–300° Celsius, wohingegen in Steinbacköfen, in denen traditionelle Pizzen gebacken werden, Temperaturen von 350–400° Celsius herrschen.
Als ehrgeiziger Pizzabäcker hast du das Ziel klar vor Augen: Die perfekte Pizza! Was also ist die Lösung? Die Anschaffung eines Steinbackofens oder lohnt sich alternativ ein Outdoor-Pizzaofen?
Wenn du den Aufwand der Anschaffung und die Kosten scheust, ist ein Pizzastein für deinen Grill die optimale Lösung!
Welcher Pizzastein ist für deinen Grill geeignet?
Pizzasteine sind grundsätzlich für jede Art von Grill geeignet – ganz egal, ob Holzkohlegrill, Gasgrill, Kugelgrill oder sogar Smoker. Einzige Voraussetzung ist natürlich, dass der Pizzastein von seiner Größe her auf den Grill passt. Geht es nun aber um den passenden Pizzastein für den Grill, hat man tatsächlich die Qual der Wahl. Denn Pizzasteine gibt es nicht nur von unterschiedlichen Herstellern, von Napoleon über Ooni bis hin zu Weber, sondern auch in verschiedensten Formen – sowohl rund als auch auch eckig. Bei den Herstellern kannst du ganz nach Vorlieben entscheiden, auch die unterschiedlichen Formen bieten dir keine Nachteile. Spannend hingegen wird es bei den – unterschiedlichen Steinarten, aus denen Pizzasteine hergestellt werden. Wir stellen dir deshalb einmal die gängigsten Steinarten und deren Vor- und Nachteile vor:
- Schamott:
Dies ist eine der bekanntesten Steinarten, die bei Pizzasteinen, Pizzaöfen und auch Kaminöfen verwendet wird. Der Schamottstein besteht aus doppelt gebranntem Quarzsand. Schamott speichert Wärme optimal und gibt die Hitze gleichmäßig an den Pizzateig ab. Außerdem garantiert dieser Pizzastein einen knusprigen Pizzaboden, da die Feuchtigkeit aus dem Teig perfekt gebunden wird. - Cordierit:
Bei Cordierit handelt es sich um einen feuerfesten Keramikstein, den du glasiert oder unglasiert erhältst. Ein glasierter Stein vereinfacht die Reinigung, während ein unglasierter Stein dem Pizzaboden mehr Feuchtigkeit entziehen kann. Genau wie der Schamottstein verfügt Cordierit über eine ideale Wärmespeicherung und entzieht dem Pizzateig Feuchtigkeit, sodass der Boden kross wird. Darüber hinaus ist Cordierit sehr robust und hält größeren Temperaturschwankungen problemlos stand. Aus diesem Grund kannst du einen Cordierit-Pizzastein nicht nur auf dem Grill nutzen, sondern kannst ihn sogar in die Grillglut legen. - Speckstein:
Der feuerfeste Speckstein kann – ähnlich wie Schamott und Cordierit – Wärme sehr gut speichern und abgeben, weshalb auch diese Steinart für Pizzaöfen verwendet wird. Speckstein ist allerdings wesentlich weicher als die anderen zwei Materialien, weshalb du bei der Reinigung sehr behutsam vorgehen solltest.
Wie benutzt man einen Pizzastein auf dem Grill?
Hast du dich nun für einen Pizzastein entschieden und fragst dich jetzt, wie du ihn auf deinem Gasgrill oder Holzkohlegrill richtig benutzt? Hier folgt unsere step-by-step-Anleitung für eine unvergleichlich krosse Pizza:
- Schmeiß deinen Grill an und pack deinen Pizzastein etwa mittig auf den Grill. Du solltest beim Vorheizen des Pizzasteins Temperaturen von 300–350° Celsius anpeilen. Um die Temperatur zu messen, ist ein Infrarot-Thermometer empfehlenswert. Das Vorheizen kann etwa 20 Minuten dauern und diese Zeit sollte unbedingt eingehalten werden, damit der Pizzastein nicht nur heiß wird, sondern auch lange heiß bleibt.
Kurze Info: Du kannst deinen Pizzastein natürlich auch in deinem Backofen nutzen, allerdings wird der Stein beispielsweise auf dem Gasgrill wesentlich schneller heiß als im Backofen. - Während sich der Pizzastein aufheizt, kannst du die Pizza vorbereiten, den Pizzateig formen und ihn belegen.
- Ist der Pizzastein heiß genug, platzierst du deine Pizza mit dem Belag auf dem Stein. Backpapier oder ähnliches brauchst du dafür nicht. Ab jetzt gilt: gut aufpassen! Halte deinen Pizzaschieber bereit, da du mit sehr hohen Temperaturen arbeitest. Ohne Pizzaschieber, alternativ Pizzaschaufel oder Pizzaheber wird das Platzieren des Teigs zu einer “brennzligen” Angelegenheit.
- Leg deinen Pizzaschneider bereit und behalte deine Pizza gut im Blick, denn das Vorheizen mag 20 Minuten gedauert haben, aber das Backen dauert normalerweise nur 5–7 Minuten. Schneller als du denkst, kannst du mit dem Pizzaschneider loslegen und deine Familie, deine Freunde oder dich selbst mit einer knusprigen Pizza verwöhnen!
Als Empfehlung können wir dir noch mitgeben, dass es auch nicht immer Pizza vom Grill sein muss. Du kannst auf einem Pizzastein auch Flammkuchen oder Brötchen backen oder den Stein als Brotbackstein nutzen.
3 Tipps worauf du beim Benutzen des Pizzasteins achten solltest
An dieser Stelle liefern wir dir 3 “Pizzahacks”, mit denen du eine Backkünste für Pizzen vom Grill verfeinern kannst:
- Mehl: Dass man für den Pizzateig Mehl verwendet, ist kein Geheimnis. Dass es aber auch beim Pizzabacken auf dem Grill hilfreich ist, schon eher. Wenn du etwas Mehl auf den Pizzastein und unter den Pizzaboden packst, verhinderst du nervenaufreibendes Ankleben des Teigs auf dem Stein.
- Deckel: Möchtest du deine Pizza nicht auf einem Gasgrill, sondern auf einem Holzkohlegrill backen, empfehlen wir dir, unbedingt einen Deckel zu benutzen. Mit einem Deckel erzeugst du nämlich einen Umlufteffekt, sodass die Pizza von allen Seiten gegart wird.
- Seitenabstand: Verwendest du hingegen einen Gasgrill, achte immer darauf, dass der Pizzastein einen Seitenabstand von etwa 2 Zentimetern in alle Richtungen hat. So staut sich keine Hitze und die Luft kann frei zirkulieren.
Wie pflege ich einen Pizzastein?
Ein Pizzastein will immer gut gepflegt sein und dazu gehört vor allem eine schonende Reinigung des Steins. Doch hier mahnen wir zur Vorsicht, denn bei Pizzasteinen gilt tatsächlich das Motto: Weniger ist mehr! Dazu mehr in unserem Beitrag “Pizzastein reinigen: So einfach geht’s!”.
Alles klar? Dann haben wir auch schon das richtige Rezept für dich: Pizza vom Grill mit Rucola und Parmaschinken. Jetzt heißt es: An die Pizzen, fertig, los!